Milchkaffee im Portrait

Herzlich Willkommen zu unserer mehrteiligen Serie Kaffee im Portrait. Wir werden euch hier die einzelnen Kaffeesorten vorstellen, und wünschen euch viel Spaß beim Lesen.

Wir beginnen unser Portrait mit Milchkaffee. Milchkaffee ist ein Kaffee mit einem hohen Anteil Milch oder Milchschaum, der in verschiedenen Ländern vor allem morgens getrunken wird. Er wird in den Niederlanden auch als koffie verkeerd („Kaffee verkehrt“) bezeichnet. Der koffie verkeerd („Kaffee verkehrt“) besteht wie der café au lait aus Kaffee und heißer, aber nicht kochender Vollmilch; der Milchanteil ist aber höher, es wird 2/3 heiße Milch und nur 1/3 Kaffee angestrebt.

Die französische Bezeichnung café au lait (frz. Kaffee mit Milch) bedeutet Kaffee mit üblicherweise heißer Milch, wobei das Getränk jeweils zur Hälfte aus Kaffee und aus Milch besteht. In Paris wird er auch café crème genannt, obwohl dies manchmal noch, wie traditionell üblich (besonders anderswo in Frankreich), einen Kaffee mit Sahne bedeuten kann. In Frankreich wird oft ein Baguette oder Croissant in den Milchkaffee eingetunkt.

 

In Wien ist mit einem Kaffee verkehrt ein kleiner Mokka mit aufgeschäumter Milch gemeint und in der Schweiz wird Milchkaffee – nach dem Trinkgefäß – Schale genannt. In Österreich heißt der normale Milchkaffee Melange; die Wiener Melange wird mit geschäumter Milch serviert. Daneben gibt es den Großen Braunen und den Kleinen Braunen als Bezeichnung für Mokka mit Sahne (Obers). Bestellt man in Österreich einen Caffè Latte, so bekommt man ihn meist wie einen Latte Macchiato serviert.

 

In Italien ist ein caffellatte (auch caffè latte oder caffè e latte) die örtliche Variante des Milchkaffees. Dieser oft zum Frühstück getrunkene Milchkaffee kann in einem großen Glas oder einer Schale serviert werden. Er besteht aus einem einfachen oder doppelten Espresso mit heißer Milch.

Nur selten wird zusätzlich Milchschaum verwendet.

Den (oder die) Latte macchiato („gefleckte Milch“) könnte man auch als Variante des Milchkaffees sehen, aber bei großen Unterschieden: der typische Café au lait enthält etwa gleiche Mengen an Kaffee und Milch. „Latte“, wie im Deutschen oft kurz gesagt wird, besteht aus Espresso, (viel) heißer Milch und Milchschaum, gelegentlich auch im Glas und dann in Schichten eingegossen.

Café con leche ist die spanische Form des Milchkaffees. Er besteht, wie in Spanien üblich, aus einem Espresso mit Milch. Die Röstung der Kaffeebohnen ist üblicherweise dunkler als in Deutschland. In etwa die doppelte Menge Kaffee eines cortado wird in einer Tasse serviert. Die mit dem Dampf der Espressomaschine erwärmte beziehungsweise aufgeschäumte Milch kommt häufig getrennt in einer kleinen Kanne auf den Tisch. Die übliche Mischung ist eins zu eins.